Bereits zum fünften Mal hat sich eine kleine Gruppe aus unser Propstei Anfang Juni aufs Fahrrad geschwungen und ist zum Kirchentag nach Nürnberg gepilgert.
Am Samstag, dem 3. Juni, starteten die sechs Radfahrer mit einem Sendungsgottesdienst in Gielde, den Pfarrer Frank Ahlgrim, der die Tour organisiert hat, hielt. Doch nach dem Gottesdienst hieß es zunächst nicht ab aufs Fahrrad und los, sondern ab ins Auto. Denn zunächst fuhr die Gruppe mit einem Kleinbus und den Rädern auf dem Fahrradanhänger nach Halle, um von dort zu starten. Die komplette Strecke von Gielde aus wäre leider in der zur Verfügung stehenden Zeit, trotz E-Bikes, nicht zu schaffen gewesen.
Von Halle aus ging es zunächst am Samstagnachmittag entlang der Saale nach Merseburg, wo in der Neumarktkirche auf der eigens dafür vorgesehenen Empore (Pilgerherberge) übernachtet wurde.
Nach einem nächtlichen Schnarchkonzert und einem gemütlichen Frühstück in der Sonne vor der Kirche ging es dann am Sonntag auf dem Saaleradweg knapp 95 km weiter nach Jena. Dort übernachtete die Pilgergruppe im katholischem Gemeindezentrum, da in den evangelischen Gemeinden kein Platz zu finden war.
Auch am Montag ging es zunächst weiter auf dem Saaleradweg, bis Saalfeld, wo die Gruppe in die Thüringer Berge abbog um nach Probstzella zu gelangen, wo die Pilgergruppe vom dortigen Pfarrer empfangen wurde und im Gemeindesaal übernachten konnte. Diese Etappe war mit Abstand die herausforderndste, da es auf den letzten 20 km 430 Höhenmeter auf einem schotterigen Feldweg zu überwinden galt.
Auch am Dienstag ging es zunächst bergauf. Immer entlang der Bundesstraße 85. Dann südwestlich Richtung Main, an Lichtenfels und Bad Staffelstein vorbei bis zum Kloster „Maria hilf“ in Kirchschlettern. Gut 85 km standen an diesem Tag auf dem Tacho und die Pilgergruppe freute sich am Abend über die Doppelzimmer mit Dusche und eine Nacht ohne Isomatten und Schlafsäcken.
Die letzte Etappe führte schließlich über Bamberg und Erlangen, viele Kilometer entlang des Main-Donaukanals nach Nürnberg, wo die Gruppe nach 95 km an diesem Tag und insgesamt rund 340 km glücklich ankam. Nachdem der Klassenraum in der zugewiesenen Schule bezogen war und die Duschen in der Turnhalle für gut befunden wurden, konnte für die Pilgertruppe der Kirchentag mit dem „Abend der Begegnung“ beginnen.
Was macht so eine Radtour zu einer Pilgerfahrt? Da ist natürlich zum einen die Begegnung mit den verschiedensten Menschen und vor allem anderen Christen an den Übernachtungsorten. Entscheidender sind aber die regelmäßigen Gebetszeiten, die zum Innehalten, zur Ruhe kommen und Besinnung auf Gott einluden. Jeder Tag begann deshalb mit einem Morgengebet, zumeist in den örtlichen Kirchen. Nach der Mittagspause wurde ein Mittagsgebet gehalten und abends wurde der Tag mit einem Abendgebet beendet.
Für die sechs Pilger war diese Radtour und der anschließende Kirchentag einmal mehr ein großartiges und unvergessliches Erlebnis, welches gewiss noch lange die Herzen und Sinne erfüllt.
Einen Bericht über die Tage im Einzelnen finden Sie hier: